Informationen für Patienten

Für Patienten und Eltern

Die Psychotherapeutische Ambulanz des „Instituts für Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin (IVV)“

In der IVV-Ambulanz arbeiten Therapeuten und Therapeutinnen mit abgeschlossenem Hochschulstudium, die im fortgeschrittenen Stadium ihrer Ausbildung sind.

Die Psychotherapien, die sie durchführen, werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Es entstehen somit keine gesonderten Kosten für die Behandlung.

Die Therapien berücksichtigen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse  und werden unter enger fachlicher Begleitung (Supervision) durch erfahrene Psychotherapeuten/-innen durchgeführt.

Welche psychischen Störungen werden behandelt?

Schwerpunkt der Ambulanz ist die Behandlung von Kindern, Jugendlichen und Familien für die unten aufgeführten Störungen.

  • Angststörungen (Trennungsängste, Soziale Ängste, Mutismus, schulbezogene Ängste, Panikstörungen, u.a.
  • Depressionen und suizidales Verhalten
  • Posttraumatische Belastungsstörungen
  • Zwangsstörungen
  • ADHS / Hyperkinetische Störungen
  • Ausscheidungsstörungen (Einnässen / Einkoten)
  • Autismus-Spektrum-Störungen
  • Störungen des Sozialverhaltens
  • Oppossitionell-trotzige Verhaltensstörungen
  • Ticstörungen
  • Schlafstörungen
  • Somatoforme Störungen (
  • Eltern-Kind-Interaktionsstörungen
  • Psychische Störungen bei körperlichen Erkrankungen

Für erwachsene Patienten steht eine begrenzte Anzahl von Therapieplätzen zur Verfügung. Hier stehen natürlich psychische Störungen aus dem Erwachsenenbereich im Zentrum der Behandlung.

Anmeldung

Sollten Sie Interesse an einer Behandlung haben, dann wenden Sie sich an unsere Mitartbeiterinnen

Frau Karem (Tel. 06421 – 586 6472) oder

Frau Schulze-Ravenegg (Tel 06421-9830090),

über die ein Termin für ein Erstgespräch vereinbart werden kann. In diesem ersten Gespräch (Sprechstunde) haben Sie die Möglichkeiten Ihre Probleme und Schwierigkeiten darzustellen. In diesem Gespräch bemühen wir uns um eine Klärung, ob eine Behandlung in unserer Ambulanz in Frage kommt.

Wenn dies der Fall ist, kann eine Behandlung zeitnah beginnen. Wenn nicht, vermitteln wir alternative Behandlungsangebote.

Ablauf der Behandlung

Nach dem Erstgespräch erfolgt die Zuweisung eines Therapieplatzes. Am Beginn der Therapie stehen zunächst Diagnostik und Informationserhebung. Die dabei erhobenen Daten bilden die Grundlage für die individuelle, auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Therapieplanung. Die Durchführung der Therapie erfolgt meist in wöchentlich stattfindenden Sitzungen, in die regelmäßig auch die Bezugspersonen / Eltern miteinbezogen werden. Der weitere Verlauf der Therapie wird regelmäßig überprüft und an die individuellen Bedürfnisse und auftretenden Veränderungen angepasst.

Kosten

Die Behandlungskosten in der IVV-Ambulanz werden von den gesetzlichen und den meisten privaten Krankenkassen übernommen. Voraussetzung für die Kostenübernahme ist, dass bei den Kindern und Jugendlichen eine psychische Störung von Krankheitswert vorliegt. Bei der zuständigen Krankenkasse wird in diesem Fall ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt.

Besonderheiten der Behandlung im IVV

Eine Besonderheit des IVV stellt die enge Verzahnung mit der Universitätsklinik dar. Diese Zusammenarbeit bietet für Patienten eine ganze Reihe von Vorteilen:

  • So kann in Krisensituationen (z.B. Suizidaltität, starke Gewichtsabnahme) sehr rasch eine (vollstationäre) Krisenintervention erfolgen.
  • Der Übergang von der vollstationären zur ambulanten Behandlung (und umgekehrt) kann schnell, flexibel und individuell gestaltet werden.
  • Falls erforderlich ist eine enge medizinische Betreuung (z.B. medikamentöse Mitbehandlung) gewährleistet.
  • Die Anbindung an die Universitätskliniken stellt sicher, dass die Therapie nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen erfolgt.
  • Die lange familientherapeutische Tradition der Universitätsklinik bietet die Gewähr dafür, dass die in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen relevanten Systeme berücksichtigt werden.

Was ist „Verhaltenstherapie“?

Der Name „Verhaltenstherapie“ ist ein historisch geprägter Begriff. Neben dem „Verhalten“ werden in der Therapie natürlich auch Gefühle und Gedanken der Patienten berücksichtigt. Daher spricht man auch von „kognitiver Verhaltenstherapie“.

Die Verhaltenstherapie beruht auf den Erkenntnissen der wissenschaftlichen Psychologie und anderer Grundlagenwissenschaften. Von allen Psychotherapieformen weist sie hinsichtlich ihrer Wirksamkeit die weitaus besten Ergebnisse auf, so dass man die Verhaltenstherapie auch als die Form der wissenschaftlich begründeten Psychotherapie bezeichnen kann.

Neben ihrer wissenschaftlichen Begründetheit lässt sich die Verhaltenstherapie noch durch weitere Merkmale beschreiben. Sie ist transparent, problembezogen und beziehungsorientiert. Obwohl die aktuellen, gegenwärtigen Probleme Ausgangspunkt der Behandlung sind, werden Lebensgeschichte und Entwicklung eines Patienten berücksichtigt. Vor allem in der Therapie von Kindern und Jugendlichen ist neben der Entwicklungsdimension auch das Umfeld – und das heißt vor allem: die Familie – miteinzubeziehen. So ist Verhaltenstherapie immer auch auf den gesamten Lebenszusammenhang eines Menschen und die unterschiedlichen Systeme, in denen er sich befindet, ausgerichtet.

Das Vorgehen der Verhaltenstherapie, der therapeutische Prozess ist problemlösungsorientiert. Ausgehend von einem individuellen, auf den einzelnen Patienten zugeschnittenen Störungsmodell werden unter aktiver Mitwirkung des Patienten die einzelnen Schritte der Therapie geplant. Eingebettet in den therapeutischen Prozess ist ein breites Spektrum von bewährten Methoden und Techniken, über die die Verhaltenstherapie verfügt.